Gebetsbank

heute hatte ich meinen ersten Probearbeitstag bei der iks und es war sehr schön. Ich hab erstmal den PC vom Filialleiter und das Büro vom Regionalleiter bekommen :-) Und nachher hat mir der Chef gesagt, dass ich meinen ersten (richtigen) Arbeitstag erstmal direkt frei bekomme (2.5.) und am Montag (5.5.) erst um 11Uhr da aufschlagen soll.

Heute Abend war Daria und mir langweilig, weil wir schon so in Feierlaune waren: Sonntag haben wir in meinen Geb. reingefeiert, Abends im JuZe gefeiert, Di nachmittag gabs Kaffee und lecker Kuchen und abends sind wir dann Steak essen gegangen. Deswegen sind wir heute schön nach McDonalds am Hbf gegangen. Was voll nett, weil die die ganze obere Etage voll geil eingerichtet haben und mein Burger "M" genauso aussah wie auf dem Werbebild (Hätte nie gedacht, dass ich das nochmal erleben darf). Dann wussten wir nicht wohin mit uns und haben uns vor den Haupteingang des Hbf auf die Bank gesetzt und die Leute beobachtet, die da zu später Stunde noch rumliefen.

Und dann kam sie: Eine Frau, die eigentlich sehr gepflegt aussah, aber anscheint doch ein Alkohol- oder Drogenproblem hatte. Und hat uns nach 30Cent gefragt. Ich hab ihr dann bisschen Kleingeld gegeben und als ich meine Geldbörse (ich weiß nicht wie man Portemonnaie schreibt) raus holte, fiel mir ein Freaksflyer entgegen. Schnell wieder weggepackt und der Frau weiter zugehört, wie sie über ihre 4 Kinder gesprochen hat, wovon eins im Heim ist und wie wenig Geld sie doch hat, wie krank sie ist und wie doof der Betreuer vom Arbeitsamt doch ist. Sie sagt immer, dass Gott ihn schon bestrafen wird...

Nach 10Min hab ich sie dann einfach gefragt, ob ich für sie beten darf. Und sie meinte "ja". Ich hab sie dann noch gefragt, ob ich ihr auch die Hand auflegen darf und so standen wir da, vorm Hbf und haben gebetet. Krass; Gott war voll da und ich musste echt meine Tränen unterdrücken, weil ich genau wusste, dass Gott was tun wird.

Wir haben sie dann noch zu den Freaks eingeladen und ich wurde meinen Flyer los. Und sie war danach so happy (obwohl sie eigentlich (zumindest bis dahin) Depressionen hatte) und hat uns voll lieb die Hand gegeben und ist dann irgendwann weggegangen und meinte: "Gott schütze Euch!" und hat sich ständig umgedreht und uns noch gewunken.

Daria meinte nachher: Es war so als hätten wir einen Auftrag gehabt, wussten aber nicht was es ist, haben es dann einfach getan und sind wieder glücklich nach Hause gefahren. Und ich kann Dir sagen, glücklich ist eigentlich der falsche Ausdruck, es ist viel mehr; es hat viel mehr Kraft, als die Angst für andere Leute zu beten oder irgendetwas "peinliches" zu machen. Es erfüllt einen und man ist froh, dass man das machen durfte.

Und mir ist aufgefallen, dass in der relativ kurzen Zeit in der wir da saßen, sehr viele Leute mit Beinleiden an uns vorbei kamen: zu kurzes Bein, Hüftschaden, Knie kaputt, 3-4 Rolli- Fahrer, etc. ich glaub ich setzt mich da öfter hin.

Was haltet ihr von Montag, 28.4.?