18.1.08

Minderwertigkeitskomplexe?

Ich denke in letzter Zeit oft über die Entwicklung des Internets 2.0 nach (für alle die mit dem Begriff nix anfangen können: es bedeutet, dass die Web-Inhalte nicht mehr von großen Organisationen, sondern von allen Normalsterblichen eingestellt werden).
Beste Bespiele sind: Blogs, StudiVZ, MySpace, etc. Warum das ganze? Haben wir zu viel Zeit oder (kleine) Minderwertigkeitskomplexe? Es geht (stets) um Anerkennung und Darstellung; "guck oft auf meine Seite", "hinterlasst mir eine Nachricht", "ich hab mehr Freunde als Du". Auch wenn es keiner ausspricht, so denke ich das es in vielen Köpfen drin ist.

ich will kein Urteil darüber bilden, doch finde ich es verwunderlich.

Was denkst du darüber, hinterlass mir doch eine Nachricht :-)

PS: ich hab mehr Brüder als Du Freunde!

5 Comments:

Anonymous Anonym said...

ich glaub, die versuchung ist schon da, sich durch "freundeszahlen" (grad von andern) einschüchtern zu lassen. aber im prinzip nutze ich studivz, blogs u myspace nur als weitere kommunikationsplattform. grad im studium is es so viel einfacher zu sagen "ey biste im studiVZ" als irgendwie mit handynummern und sonstigem zu wedeln, wenn man jemand grad 2 stunden kennt. aber klar - sehen und gesehen werden spielt wohl immer ne rolle. ob jetz inner disse oder auf myspace.

18 Januar, 2008 01:23  
Blogger Falko said...

oh, dieses Thema hat mich auch schon etliche Male beschäftigt!

Bei myspace hab ich mich nie angemeldet und werde ich auch nicht. beim StudiVZ habe ich mich sogar abgemeldet! Ich hab meinen Blog noch, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich den auch ganz lösche. den blogcounter hatte ich mal, hab aber auch gemerkt: hmm ich benutze den nur, um drauf zu gucken, wieviel denn auf meiner Seite waren, und mich dann dabei geliebt und gut zu fühlen. Was aber nicht wirklich der Realität entspricht! und dann hab ich ihn auch wieder weggenommen!

Eine These dieser ganzen Struktur ist die, dass man geliebt sein möchte. Jeder sehnt sich danach anderen etwas zu bedeuten und wichtig für sie zu sein, halt geliebt, gemocht und wertgeschätzt zu sein. Etwatige höhere Zahlen von Freunden, Seitenbesuchen, Nachrichten oder Kommentaren tragen dazu bei, solch ein Gefühl hervorzurufen, allerdings ist dieses Gefühl ein trügerisches und nicht mit wirklicher Liebe zu vergleichen! Übrigens hat dieses Vorgehen kein Ende! man kann nicht sagen: he, ich hab 10 Freunde, ich bin geliebt. nein, dann möchte man 10 mehr haben etc. es ist wie mit allen Wünschen und Lüsten: Wenn man es einmal gestillt wurde, will man danach mehr und mehr. Dies kann auch schnell zu Sucht werden.
(Übrigens fühlt man sich, glaube ich, glücklicher, wenn man wenige, dafür aber enge, Freunde hat als ganz viele oberflächliche. Es erfordert zwar mehr Einsatz, aber es lohnt sich! Die menschliche Bequemlichkeit allerdings läßt einen aber meistens den Weg der kurzfristigen Sehnsuchtstillung gehen.)
Und weiterhin bin ich der Meinung, dass man seine eigenen (Liebes-)sehnsüchte nie durch Menschen und/oder deren Anerkennung stillen kann! (ein guter Tipp für Partnerschaften und suchende Singles!) Es gibt einen freien Platz in unserem Herzen, der nur von Gott zu füllen ist. Und um das hinzukriegen, muss man die Beziehung zu ihm pflegen!

Zweiter Punkt ist dass man heutzutage viel zu viel im Netz und vorm PC rumhockt und die Kommunikation (leider, leider!) von der realen Welt in die digitale verlagert hat. Ich weiß auch nicht genau, wie man das wieder aufhebt, da das Internet und PC ja auch Vorteile bringen und nützlich sind. Aber man sollte sich am besten darauf beschränken.

Abschließend, was zu allen zwei Punkten gilt: Man kann vieles machen, muss es aber nicht. (frei nach 1. Kor. 10,23)

PS: ich hab einen Papa, der kann mehr als deine Brüder ;P

sorry für die länge...

19 Januar, 2008 18:24  
Blogger DerChristoph said...

Sorry für die Länge?

Voll geil! du sprichst mir aus der Seele. Danke dafür!

20 Januar, 2008 15:01  
Blogger Nicole said...

Ja, ja, ihr habt schon au iwie Recht, aba Fakt ist, dass die Welt viel übers Netz kommuniziert, u klar solln wer nich alles mitmachen, aba so kriegen wir vielleicht n Draht?

21 Januar, 2008 07:36  
Anonymous Anonym said...

Aus soziologischer Sicht seh ich das als aufmerksamkeitsdefizit einiger Leute. In der heutigen Singlegesellschaft will man nicht alleine sein! Man kommuniziert aber spricht nicht miteinander! Das ist einfacher, man kann sich verschanzen, mussnicht alles preisgeben, will aber dennoh nicht zu Hause alleine sein. DDeswegen sucht man soziale Anschlüsse im Netz. Man muss sic nicht mit schweren Dingen auseinandersetzten. Wenn einem einer auf den Sack geht, macht man das icq aus! Man muss sich um sein Aussehen keine Gedanken machen. Keiner sieht einen, bei dem, was man vorm PC macht! Man ist mehr oder weniger nonym und kann doch mit der ganzen Welt kommunizieren.Beim verstellen bemerkt es keiner. Eigentlich meiner Meinung nach eher ein Hilferuf nach szialem Kontak und damit nach Aufmerksamkeit!

Dr. Katzkatzeah

21 Januar, 2008 15:19  

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